Museen, Musik- und Jugendkunstschulen sowie Theaterhäuser brauchen eine Perspektive
Erfurt - Die CDU-Fraktion verlangt auch für den gesamten Kulturbereich eine geordnete und detailliert nachvollziehbare Perspektive für eine Lockerung der im Zusammenhang mit der Coronapandemie eingeführten Beschränkungen. “Was für Schulen und Museen ab dem 27. April gilt, sollte auch auf andere Einrichtungen der kulturellen Bildung Anwendung finden”, so der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Jörg Kellner. Der Christdemokrat bemängelt dabei, dass seitens der Landesregierung lediglich einzelne Bausteine aus dem kulturellen Angebot herausgegriffen worden seien, die es aus Sicht des Landes zu unterstützen gelte. “Eine nachvollziehbare und geordnete Perspektive für den gesamten Kulturbereich gibt es ebenso wenig wie detaillierte Regelungen zur Einhaltung des Infektionsschutzes bei einzelnen Festlegungen der Landesregierung”, so Kellner weiter.
Als konkretes Bespiel nennt Kellner die von ihm begrüßte allmähliche Wiederaufnahme des Museumsbetriebs ab dem 27. April, ohne jedoch seitens der Landesregierung bestehende Schwierigkeiten und die Notwendigkeit klarer Vorgaben für Schutzmaßnahmen im Blick zu haben. In den aktuellen Handlungsempfehlungen des Museumsverbandes Thüringen vom Wochenende zur Wiedereröffnung der Museen sieht der Kulturpolitiker dagegen eine Blaupause für andere Kultureinrichtungen, wie zum Beispiel für Musik- und Jugendkunstschulen sowie die Theater- und Orchesterhäuser. Analog zur allmählichen behutsamen Wiederaufnahme des Schulunterrichts hätte Kellner seitens der Landesregierung auch eine Ausstiegsperspektive für die Musik- und Jugendkunstschulen erwartet, wo im Unterschied zu den allgemeinbildenden Schulen der Unterricht in der Regel in kleineren „Klassen“-Einheiten stattfindet, sodass Infektionsschutzmaßnahmen hier eher eingehalten werden könnten. Eine Begrenzung der Teilnehmerzahl sowie das Vorhandensein einer ausreichenden Raumgröße zwecks Einhaltung des Infektionsschutzes wären dabei als klare Vorgaben vorstellbar, so Kellner.
Diskutieren müsse man in diesem Kontext ebenfalls über eine Lockerung für die Theater und Orchester, so dass die Häuser zumindest wieder ihre Werkstatt- und Probenprozesse aufnehmen können, um in der Zeit nach Corona den Spielbetrieb zu starten. Kellner: „Um den Kulturbetrieb in Thüringen wieder in einen Arbeitszustand vor Corona zu versetzen, brauchen wir für alle Akteure dieses Bereichs eine nachvollziehbare Exit-Perspektive mit jeweils klaren Vorgaben zur Wiederaufnahme dieses Betriebs einschließlich der damit verbundenen Infektionsschutzauflagen.“